Marokko 3



Durch den Anti Atlas zum Atlantik
Wir fahren entlang des Anti Atlas, auf 250km menschenleeren Straßen in Richtung Atlantik, abwechselnd vorbei an mächtigen Gebirgszügen und fruchtbare Dattelpalmen Oasen.

Nach staubigen 4 Wochen Berg und Wüstenlandschaften erreichen wir das blaue Meer.
Wir finden hoch auf über der tosenden See ein ruhiges Plätzchen zum Übernachten.
Eine unruhige Nacht, irgendwie hatte man ständig das Gefühl von der nächsten Welle ins Meer gespühlt zu werden.








Taroudant - eine quirlige Oasenstadt, welche gerne aus "kleine Schwester" von Marakesch bezeichnet wird. Wir besichtigen die gut erhaltete 7km umspannende Stadtmauer aus Stampflehm, Paläste, sowie die alte Gerberei, in der noch heute bei beißenden Geruch Leder verarbeitet wird.



Nun erreichen wir das Atlas Gebirge, welches wir teilweise auf kleinsten Straßen Richtung Marrakech befahren.


Die Moschee von Tinmal, erbaut 1153-54, die schon bald nach ihrer Fertigstellung an Bedeutung verlor und verfiel - bis sie in den 1980er Jahren unter Mithilfe zweier deutscher Architekten behutsam restauriert wurde.

Unser Übernachtungsplatz über den Wolken...



Marrakech
ein Angriff auf die Sinne, überwältigt von der Szenerie, dem wilden Treiben der Gaukler, Wahrsager, dem Flötenspiel der Schlangenbeschwörer auf dem "Djemma el Fna" (Platz der geköpften)
schlendern wir durch die Souks, das aus einem Wirrwar von hunderten Gassen besteht



Der Hohe Atlas von Demnate über Azilal nach Beni-Mellal





Landschaftlich für uns eines der Höhepunkte Süd-Marokkos. Ein leeres touristenfreies Gebiet
in dem uns ganz selten Autos entgegenkommen.
Auf den Dachgepäckträgern, neben Waren, sitzen Menschen, Ziegen oder Schafe.





stetig wechselnd abgeschiedene fruchtbare Oasen mit bewirtschaften sattgrünen Berghängen










Die sich in Europa überschlagende Ereignisse bezüglich Corona ließ kein weiteres Verweilen in dieser Traumlandschaft zu. Wir beeilen uns auf das spanische Festland zu kommen, 500km in einem Tag Richtung Grenze, letzter Stopp in Asilah.
Asilah, eine wunderbare verschlafene Stadt direkt am Atlantik, in der sich nur sehr wenige westliche Touristen verirren. Hinter jeder Ecke stoßen wir in Asilahs Medina auf unerwartete Gemälde
gemahlt auf Gebäudefassaden. Denn alljährlich findet hier ein internationales Kunstfestival statt,
bei dem vor allem marokkanische Künstler Wände und Hausfassaden bemalen.

Nach 5 Wochen und 4300 km durch Marokko.....

Fazit:
Landschaftlich ein Traum, grüne endlose Korkeichenwälder, schroffe Berglandschaften,
Hochebenen (1500m-1700m auf denen wir stundenlanges fahren, Halbwüsten, Steinwüsten, Sandwüsten, ständig wechselnd durch fruchtbare Flußtäler, Oasen, Dattelpalmheinen, die endlose Atlantikküste, Hochgebirge, Mittelgebirge und fast immer sehr dünn besiedelt oder menschleer.
Wir haben Marroko als sehr sicheres und freundliches Reiseland erlebt: von reich bis bettelarm,
von zurückhaltend bis aufdringlich, von streng gläubig bis modern und weltoffen.
Uns sind auf dieser Reise niemals laute oder agressive Menschen begegnet. Bier und Wein Fehlanzeige, in keinem dem von uns besuchten Supermärkten, Geschäfte oder Restaurants angeboten, ein ideales Land für eine Alkohol-Entziehungskur. Fast überall, vor allem In den abgeschiedenen armen Regionen,
freundlich lächelde Menschen winkten uns zu, ob jung oder alt.


Corona, Virus.....die Ereignisse überschlagen sich...
es geht eilig nach Hause!

Wir verbringen den letzten Abend im schönen
Asilha, knapp 100 km vor dem Fährhafen Tanger.
Spät am Abend erreicht uns via Facebook die Meldung, Marokko hat alle Fährverbindungen aufgrund der hoher spanischer infektionszahlen geschlossen...wir sitzen fest!
Beim Gedanken, nicht mehr von Marokko zurück nach Spanien zu kommen bricht erstmal Panik aus.
Hals über Kopf rasen wir in der Nacht nach Tanger um uns selbst davon zu überzeugen - tatsächlich alles abgesperrt, der Hafen ist zu. Jetzt ist guter Rat teuer, dann kam uns die rettende Idee, zur spanischen Enklave nach Ceuta zu fahren, welche nur 30km entfernt liegt. Müde gegen Mitternacht erreichen wir endlich die durch massiven Polizeiaufgebot abgesperrte marokkanische Grenze zu Ceuta. Nach 30 Minuten bangen, verhandeln, geduldigen Warten und vorzeigen einer gültigen Fährpassage durften wir den Checkpoint passieren. Die Grenze Ceuta konnten wir nach weiteren 30min passieren. Es folgte eine sehr unruhige Nacht am Hafen, in der wir mehrmalig zwiellichte Typen verjagen mussten, welche sich unter unseren Wohnmobil zu schaffen machten. Pünktlich um 9:00 Uhr morgens konnten wir die Schranke zur Fähre passieren.

Spanien, die Coronna Ereignisse überschlagen sich abermals, Ausgangssperre in Spanien, leere Straßen, Mundschutz, Handschuhe, Tankstelle die Kunden nur via Nachtschalter bedienen....jetzt haben wir es richtig eiilig, wir rasen fast ohne Pausen Richtung Deutschland, das wir erleichtert 3 Tage später erreichen.
Wir haben es geschaft!!!! Jetzt lesen wir von dramatischen Hilferufe von Wohnmobilisten welche in Afrika festsitzen, nicht wissend wo sie Ihre Fahrzeuge sicher für die nächsten Monate unterstellen können, um von der Bundesregierung ein Rückreiseangebot anzunehmen.

Leider ist es nicht absehbar wann ein sorgenfreies Reisen wieder möglich sein wird. Wir hoffen das Beste und werden nach der hoffentlich bald überstanden Pantemie unsere Freiheit mit anderen Augen sehen - bleibt gesund!


hier gehts weiter..